Man kann es sich nicht vorstellen, welche Dramen sich da am Bahnhof mitten in Hochzoll hinter den verschlossenen Türen eines Güterzuges abgespielt haben. Im Morgengrauen war er hier angekommen, beladen mit fast 500 Frauen aus dem KZ Ravensbrück. Fünf wurden tot aus den Wagons geholt und irgendwo am Bahnhof abgelegt. Erst am 19. März wurden sie lt. einem Dokument des Standesamts Augsburg auf dem Westfriedhof bestattet. Als dort 1950 eine Gedenkstätte für die Opfer der Konzentrationslager errichtet wurde, sind sie wie 230 weitere Opfer dort hin umgebettet worden. Ihre Namen stehen auf einer Tafel – allerdings unter einem Kreuz: Olga Klein, Hella Braun, Janka Lengel, Wera Schwarz und Lili Strauß.
Alfred Hausmann hat ihre Geschichte recherchiert.
Nach einem Hinweis von Reinhold Forster auf fünf tote ungarische Frauen am Bahnhof Hochzoll recherchierte unser Mitglied Alfred Hausmann zu den Hintergründen dieses bisher nicht erforschten Themas.
Am 4.3.1945 kam ein Zug mit fast 500 jüdischen Frauen aus dem KZ Ravensbrück an, der seit 15 Tagen unterwegs war. Sie waren für die Flugzeugfertigung im Scheppacher Forst bestimmt. Die fünf jüdischen Opfer wurden auf dem Westfriedhof bestattet. Alfred Hausmann berichtet über sie, den literarischen Niederschlag, den das tragische Geschehen gefunden hat und seine Recherchen.