„Auschwitz begann mit kleinen Schritten auch in Augsburg“: In ihrer Rede zur Begrüßung setzte Dr. Benigna Schönhagen das Motiv, das in Variationen an diesem Abend in Grußworten und Lebensgeschichten immer wieder auftauchte.
Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus waren am 27. Januar 2020 besonders viele Menschen ins Rathaus gekommen. Das lag zum einen am Runden Gedenktag: Vor 75 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Zum anderen hatte sich aus diesem Grund ein breites Bündnis von Veranstaltern unter dem Motto „Niemanden vergessen“ zusammengeschlossen.
Neben der ErinnerungsWerkstatt Augsburg waren das die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben Augsburg und der Regionalverband Deutscher Sinti und Roma Schwaben e.V. als die Nachfahren zweier Gruppen, die besondere Verfolgung durchleiden mussten. Die VVN-BdA war ebenso dabei wie die Stolperstein-Initiative Augsburg, das Jüdische Museum Augsburg Schwaben, die Stadt Augsburg als Gastgeberin, die Initiative Gegen Vergessen – Für Demokratie und das Evangelische Forum Annahof.
Im Zentrum des Abends standen die Lebensgeschichten von Menschen, die im NS-Staat ermordet wurden: bewegende Zeugnisse aus Archiven, recherchiert und aufgeschrieben von Schülerinnen und Schülern, Lehrern und der Leiterin des Jüdischen Museums, Dr. Barbara Staudinger.
Vorgelesen wurden die meisten dieser Geschichten von Schülerinnen des Paul-Klee-Gymnasiums Gersthofen, des Maria-Ward-Gymnasiums Augsburg und der Agnes-Bernauer-Schule – Realschule für Mädchen Augsburg. Interessierte können die meisten Lebensgeschichten online nachlesen im Gedenkbuch.
Die Grußworte kamen von Bürgermeisterin Eva Weber, Marcella Reinhardt, Vorsitzende des Regionalverbandes der Sinti und Roma und Dr. Harald Munding, Sprecher der VVN-BdA Kreisvereinigung Augsburg.
Der Abend wurde musikalisch umrahmt durch Schülerinnen und Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums Gersthofen und beendet mit dem Kaddisch, das Marjan Abramovitsch von Israelitischen Kultusgemeinde sprach.
Die ErinnerungsWerkstatt bedankt sich bei allen Mitwirkenden, besonders bei den engagierten Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrerinnen und Lehrern. Herzlich danken wir auch Frank Schillinger, Mitarbeiter in der ErinnerungsWerkstatt und im Jüdischen Museum, für alle Mithilfe bei der Erarbeitung der Lebensgeschichten und der Organisation dieses Abends!