Familiengeschichten und Nationalsozialismus

Erstellt am 14. Oktober 2021

Biographie-Workshop mit Benigna Schönhagen am 6. November 2021

Das Schweigen über die NS-Zeit ist längst aufgebrochen. Viele setzen sich heute für die Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Unrechtssystems ein. Manche begeben sich aktiv auf Spurensuche.
Doch über das Verhalten unserer Eltern und Großeltern wissen wir wenig, die eigene Familiengeschichte in der NS-Zeit kennen wir kaum. Trotz allem historischen Wissen setzt sich im familiären Raum das Schweigen oft noch immer fort,– aus Scham und Angst, diffusen Schuldgefühlen und familiären Tabus.
Unausgesprochenes aber kann belasten, Traumata wirken weiter, entlastende Erklärungen werden gesucht, Einstellungen tradiert. Welche Erbschaften haben uns Nachkommen geprägt? Welche Erfahrungen wollen wir weitergeben? Der Workshop bietet einen geschützten Raum zum Austausch über die eigenen Familiengeschichten. Der systemische Ansatz ermöglicht eine Annäherung an blinde Flecken im Familiengedächtnis und eine Auseinandersetzung mit möglichen Schlüsselfiguren der Familie. Wege zur Recherche werden aufgezeigt.
Teilnehmer:
Michael F. aus Augsburg: Wir alle haben mehr oder weniger blinde Flecken in der Familiengeschichte. Der Workshop hilft sehr dabei, sie in den Blick zu nehmen.
Marga K. aus Augsburg: Die Prägung des eigenen Handelns wird einem bewusster und verständlicher durch die Auseinandersetzung mit der Familienbiografie. Möglicherweise befähigt dies auch zu einer Veränderung des Handelns.
Erik W. aus Augsburg: Wenn der Opa sagt, er hat das alles nicht gewusst, und wir uns fragen wie kann das sein ...

Zeit: Samstag, 6. November 2021, 10:00– 18:00 Uhr.
Ort: Annahof, Ernst-Troeltsch-Raum, Erdgeschoss
Leitung: Dr. Benigna Schönhagen
Information und Vorgespräch über benigna.schoenhagen@gmx.de
Anmeldung bis 1.11.2021
Kosten: 35 EUR