Vortrag über „Kindereuthanasie“ in Südtirol

Erstellt am 4. Oktober 2019

Die Erinnerungswerkstatt Augsburg lädt zu einem Vortrag von Prof. Andreas Conca aus Bozen ein. Thema seines Vortrags am Dienstag, 15. Oktober, um 19 Uhr im Annahof Augsburg ist die „Kindereuthanasie“ in Südtirol.

Zehn Südtiroler Kinder wurden während der Herrschaft des Nationalsozialismus in die „Heil- und Pflegeanstalt“ Kaufbeuren gebracht und dort ermordet; Professor Conca hat ihr Schicksal erforscht. Er ist Direktor des psychiatrischen Dienstes und Koordinator des landesweiten Dienstes für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Jugendpsychotherapie im Gesundheitsbezirk Bozen. Mit dem Vortrag möchte die ErinnerungsWerkstatt Augsburg darauf aufmerksam machen, dass der Beginn des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten vor gerade 80 Jahren stattfand: Im Oktober 1939 wurden in der besetzten Stadt Poznań (Posen) in einer „Probevergasung“ mehrere Psychiatriepatienten durch Kohlenstoffmonoxyd ermordet. In einem auf den 1. September 1939 rückdatierten Schreiben hatte Hitler angeordnet, dass „unheilbar Kranken … der Gnadentod gewährt werden kann“.